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Eistobel

 

 

Wasser schäumt über rauen Fels, Gischt sprüht, Tropfen glitzern im Sonnenlicht.  Von  ängstlichen Eltern ermahnt zieht es Kinder magisch an den Wildbach. Hier, am ersten Wasserfall  des Eistobel bei Isny, ist für die meisten Familien erst einmal Schluss. Kinderhände tauchen in kristallklares Wasser, suchen nach bunten Kieselsteinen, die unter Jauchzen zurück in den Fluss platschen. Die Erwachsenen machen Picknick, einige studieren die Informationstafeln zur Geologie dieses eindrucksvollen Naturschutzgebietes.

Auf ihrem knapp 80 km langen Weg von der Quelle bei Oberstaufen im Allgäu bis zur Mündung in den Bodensee hat die Obere Argen dieses erstaunliche Naturschauspiel geschaffen.  Auf einer 3 km langen Fließstrecke hat sich der Voralpenfluss über 50 m tief in das Grundgestein eingefressen. Dabei ist die Schlucht geologisch jung, entstanden vor etwa 15000 Jahren als Abfluss eines eiszeitlichen Schmelzwassersees. Felswände, Verblockungen, Wasserfälle und Strudellöcher machen den Reiz dieses Naturwunders aus. Es ist der Wechsel zwischen härteren und weicheren Gesteinen, die durch ihre unterschiedlichen Erosionseigenschaften diese eindrucksvolle Abfolge aus  Kaskaden und romantisch-ruhigen Flussabschnitten begründet hat.

 

Infobox


Der Weg durch die Schlucht, der Teil eines Rundwanderwegenetzes ist, führt vom Kassenhäuschen über einen gut gesicherten, teilweise aber ausgesetzten Steg bis in den hintersten Winkel des Tobels. Für jeden, der einigermaßen gut zu Fuß ist, auch für Familien mit Kindern, ist dies ein außerordentlich spannendes Erlebnis. Für Kinderwagen, Rollstühle oder Gehbehinderte ist ein Besuch leider nicht möglich. Im Winter ist der Zutritt nur auf eigene Gefahr möglich – und man sollte die Warnungen ernst nehmen, es kann lebensgefährlich glatt werden! Am Eingang wird ein kleiner Eintritt erhoben. Hier gibt es auch die notwendigen Informationen. Im Naturschutzgebiet klären Tafeln über die Besonderheiten des Gebietes auf. Detaillierte touristische Informationen und Beschreibungen der Natur und Geologie dieses Naturschatzes am Rande des Allgäu finden sich unter http://www.eistobel.de.